Projekt Beschreibung
Interkulturelle und intrareligiöse Bildung als Beitrag zur Inklusion
Angesichts der kulturellen und religiösen Pluralisierung und dem gemeinsamen Unterrichten von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Behinderung steht der Religionsunterricht vor mannigfaltigen Herausforderungen. Es müssen heterogenitätssensible Lernprozesse ermöglicht werden, die der Vielfalt und Verschiedenheit Rechnung tragen, gleichzeitig aber auch das gemeinsame Lernen fördern. In Hinblick auf ein solches Lernen wird in der heterogenitäts- resp. inklusionsorientierten Religionsdidaktik der Arbeit mit Kunst im Religionsunterricht großes Potenzial zugemessen. Aufgrund ihrer sinnlich-ganzheitlichen und erfahrungsorientierten Ausrichtung soll sie alternative Zugangsformen zu einem kognitiv- bzw. verbalorientierten RU bieten.
In Kooperation mit dem Art Peace Projekt der Universität Hamburg und in Zusammenarbeit mit Künstlern aus unterschiedlichen Bereichen (z.B. bildende Kunst, Theater, Tanz, Musik, Performance, Storytelling) untersucht das Forschungsprojekt deshalb, inwieweit die produktorientierte Arbeit mit Kunst heterogenitätssensible interreligiöse Lernprozesse ermöglicht. Angelehnt an das Konzept der Fachdidaktischen Entwicklungsforschung, die dezidiert theoriebezogen und praxisorientiert ist, verfolgt das qualitativ-empirische Projekt eine doppelte Zielsetzung: es soll fachdidaktische Theoriebildung vorantreiben und konkrete Anregungen für Lehr-Lernprozesse entwerfen und somit Forschung und Praxisentwicklung zugleich betreiben. Für die Entwicklung der Unterrichtsdesigns, die anschließend in iterativen Verfahren mit Schülerinnen und Schülern erprobt, evaluiert und verbessert werden, wurden bislang zwei Workshops mit internationalen Künstlern durchgeführt. In interreligiösen Lerngruppen wurden hierbei die künstlerischen Methoden erprobt und erste empirische Erkenntnisse über das Lernpotential erhoben. Zudem wurde ein Lehrfilm zur künstlerischen Methode erstellt, der für das Unterrichtsdesign verwendet wird.